Sinnvoll Arbeiten
Jede/r wird gebraucht
Wir erschaffen und gestalten eine gemeinsame Lebensform
Am Loidholdhof wird gemeinsam eine Lebensform mit behinderten Menschen gelebt, die nicht für sie, sondern mit ihnen erschaffen und gestaltet wird. In dieser Gemeinschaft sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lebens- und Aufgabenbewältigung eingebunden, jeder wird gebraucht und alle tragen sich gegenseitig.
Wir brauchen uns gegenseitig, jeden Tag. Wenn gemeinsam die Felder bestellt, die Kühe gefüttert, das Gemüse angebaut und geerntet, das Brot gebacken, das Essen zubereitet wird, das zu Mittag auf den Tisch kommen muss.
Die Arbeitsmöglichkeiten am Hof sind so vielfältig, dass jede/r seinen eigenen Zugang finden und einen sinnvollen Beitrag leisten kann.
Wir arbeiten vielfältig zusammen
Unser Lebensumfeld am Loidhold-Hof ist ein traditioneller Bauernhof, der außerhalb von Sankt Martin im Mühlkreis idyllisch oberhalb der Donau liegt. Auf über 20 ha Wald-, Feld-, Wiesen- und Gartenflächen ist Platz für unsere Tiere, bauen wir Futter, Getreide und Gemüse an und schlägern im Winter unser Brenn- bzw. Bauholz. Ein achtsamer Umgang mit der Natur und den Tieren ist die Basis für das menschliche Miteinander am Hof.
Die Landwirtschaft wird nach den Grundsätzen der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise geführt, wir sind ein zertifizierter Demeterbetrieb. Der Garten als Gemüse-, Stein, Blumen- und Kräutergarten erfreut und nährt. Handwerklich und künstlerisch geht es in der Tischlerei zu. Rhythmus und Wärme strömen aus der Weberei. Köstlicher Duft aus der gemeinsamen Küche. Unser Brot und Gebäck, aber auch die leckeren Kuchen und Süßigkeiten werden in der eigenen Bäckerei zubereitet. Im ganzen Haushalt herrscht Sorgfalt und eine beseelte Atmosphäre.
Zukunft und Beruf
Persönliche Zukunftsplanung
Wir beraten regelmäßig über die Zukunft der begleiteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei orientieren wir uns am Konzept der „Persönlichen Zukunftsplanung“. Die Gespräche mit den begleiteten Mitarbeitern, Bewohnern, deren Angehörigen und Eltern haben sich dabei von klassischen „Problemlösungs-Gesprächen“ in Richtung „persönlichen Perspektiven-Gespräche“ gewandelt. Potentiale und Möglichkeiten treten in den Vordergrund, Defizite und Fehler haben stark an Bedeutung verloren. Von allen Beteiligten wird die positive und konstruktive Gesprächsatmosphäre hervorgehoben. „Bisher habe ich mich vor solchen Gesprächen immer gefürchtet, heute ist mir zu ersten Mal das Herz aufgegangen und ich freu mich schon auf unser nächstes Zusammentreffen“, so ein erleichteter Vater.
Berufliche Perspektiven (inclutrain)
In ganz Europa gibt es für beeinträchtigte Menschen ab einer gewissen Lernschwelle keine anerkannten beruflichen Ausbildungen. Somit ist ihnen ein wichtiger Bereich sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe verwehrt. Vor dem Hintergrund unseren eigenen Erfahrungen verfolgen wir die Idee einer inklusiven Ausbildung, die sich an der biografischen Entwicklung jedes Einzelnen, seinen individuellen Fähigkeiten und Potentialen orientiert und den zentralen Forderungen der Behindertenrechts-Konvention, dem Gefühl der eigenen Würde (sense of dignity) und dem Gefühl der sozialen Zugehörigkeit (sense of belonging) gerecht wird. Das ist für Europa einmalig und zugleich wegweisend. Inclutrain ist nach Inclufar ein weiteres Erasmus+ Projekt, an dem der Loidholdhof beteiligt ist.